Liebe Viva Viktoria! - Mitstreiter und Mitstreiterinnen,
liebe Freundinnen und Freunde des Viktoriaviertels,
wer geglaubt hatte, mit dem Erfolg des Bürgerbegehrens Viva Viktoria! sei "der Drops gelutscht" und der Weg nun frei für eine behutsame Stadtentwicklung im Viktoriaviertel, die sich an historischen, sozialen und räumlichen Strukturen im Viertel orientiert und diese weiterentwickelt, hat sich getäuscht. Denn kaum hatte sich der Bonner Stadtrat am 30.11.2015 mehrheitlich dem Bürgerbegehren Viva Viktoria! angeschlossen, versuchte die SIGNA das Zustandekommen des Ratsbeschlusses durch eine Beschwerde bei der zuständigen Kommunalaufsicht anzugreifen. Der Ratsbeschluss sollte auf juristischen Weg zu Fall gebracht werden, um so die eigenen Profitinteressen gegen die Bürgerinnen und Bürger Bonns auf "kaltem" Weg durchzusetzen. Die Beschwerde scheiterte. Wir haben Akteneinsicht beantragt und werden über das Vorgehen der SIGNA und die Stellungnahme der Bezirksregierung Köln berichten, sobald wir Einsicht genommen haben.
Nach dem juristischen Scheitern hat sich die SIGNA offensichtlich bereits im Januar entschlossen, die Strategie zu wechseln und die Leerstands-Politik der vergangenen Jahre zu forcieren. Gab es bisher "nur" einen jahrelangen Leerstand in den Wohn- und Büroetagen der SIGNA-Immobilien, will man nun offensichtlich auch die Flächen im Erdgeschoß des ehemaligen DAHM-Gebäudes entmieten. Während einige Ladenmieter der SIGNA noch keine Nachricht über die Zukunft ihrer Läden haben, wissen wir von mindestens drei Läden im SIGNA-Immobilienbestand, dass deren befristete und kurzfristige Mietverträge in 2016 nicht mehr verlängert werden sollen. Das heißt konkret, dass die Ladenlokale im Laufe des Jahres 2016 geräumt und dann tatsächlich aufgrund des baulichen Zustands des Gesamtobjektes auf absehbare Zeit wohl leer stehen werden. Wie es aktuell bereits bei einem Ladenlokal in der Rathausgasse im Besitz der SIGNA der Fall ist.
Eines ist klar: Wer Leerstand vorsätzlich und aktiv herbeiführt, will ein lebendiges Viertel zerstören. Denn Leerstand führt zu Verwahrlosung, zu einer Abwärtsspirale im Umfeld der leer stehenden Räume. Ebenso wie mögliche 1€-Shops, die man ersatzweise einziehen lässt. Insofern ist davon auszugehen, dass die Entmietungsaktivitäten der SIGNA zu diesem Zeitpunkt kein Zufall, sondern Kalkül sind. Teil einer Strategie, mit der man den Druck auf Politik und Verwaltung in Bonn erhöht. Und mit der man die Bürgerinnen und Bürger, die Meinung und Stimmung in der Stadt zu seinen Gunsten manipuliert - um dann zu einem späteren Zeitpunkt mit überarbeiteten und in Details angepassten Plänen seine ShoppingMall (die dann natürlich nicht so heißen wird) im zweiten Anlauf durchzusetzen.
Wir haben dem Treiben der SIGNA in unserer Stadt bisher nicht tatenlos zusehen. Und wir werden dies auch in Zukunft nicht tun. Wir begegnen der Macht und dem Geld mit unserer Kreativität, mit unseren Emotionen und mit unserem gemeinsamen, entschlossenen Handeln.
Mit einem Schreiben vom 12. Februar 2016 haben wir in einem ersten Schritt die SIGNA aufgefordert, ihre Leerstands-Politik der vergangenen Jahre im Viktoriaviertel sofort zu beenden. Die voll ausgestatten und bezugsfertigen Seminar- und Schulungsräume im 1. und 2.OG des ehemaligen DAHM-Gebäudes könnten SOFORT von einer lokalen Sprachenschule genutzt werden, die uns gegenüber seit längerem dringenden Bedarf an kostengünstigen Räumlichkeiten in zentraler Lage zur Durchführung von Sprach- und Integrationskursen im Rahmen der Flüchtlingshilfe geäußert hat. Die konkrete Anfrage der Sprachenschule wurde seitens der SIGNA ablehnend beschieden. Und unser Schreiben bisher nicht beantwortet.
In der kommenden Woche starten als zweiten Schritt eine Solidaritätsaktion für die Ladenmieter der SIGNA . Überall rund ums Viktoriaviertel besteht dann an den Unterschriftenständen von Viva Viktoria! und/oder in den Geschäften des Viktoriaviertels bis zum 20. März die Möglichkeit, sich solidarisch mit den bedrohten Ladenmietern zu erklären und dies durch eine Unterstützungsunterschrift zum Ausdruck zu bringen. Ebenso wie unsere Ablehnung der Entmietungsaktivitäten der SIGNA und der dahinter stehenden Verwahrlosungsstrategie. Text und Gestaltung der Solidaritätsliste sind gerade noch in Arbeit. Die Unterschriftenliste kann wie beim Bürgerbegehren ab Mitte nächster Woche von unserer Homepage www.viva-viktoria.de als PDF heruntergeladen werden.
Und dann sind Sie wieder gefragt: Als selbst Unterzeichnende/r, Solidarität übende/r Mitbürger/in. Oder als aktiv Solidaritätsunterschriften in ihrer Nachbarschaft oder ihrem Freundeskreis mitammelnde/r Mitstreiter/in!
Den Neuanfang im Viktoriaviertel gestalten!
Solidarität mit den Ladenmietern im Viertel!
Bonn ist unsere Stadt!
Viva Viktoria!
Axel Bergfeld + Bernd Eder
kontakt@viva-viktoria.de
www.viva-viktoria.de
In eigener Sache: Bitte tragen Sie dazu bei, dass Defizit auf unserem Kampagnenkonto auszugleichen. Flyer und Plakate, Unterschriftenlisten, Luftballons und Stehtische, Sonnenschirme und Buttons haben viel Geld gekostet, das von engagierten ViktorianerInnen in den letzten Monaten vorgelegt wurde, um das Bürgerbegehren voranzutreiben. Jetzt haben wir unseren knallroten Infocontainer finanziert, der sichtbarer Ausdruck und zentraler öffentlicher Verknüpfungspunkt der kommenden Bürgerbeteiligungsformate ist. Unterstützen Sie deshalb unseren Verein Viva Viktoria! e.V. mit einem kleineren oder größeren Betrag: Ob 10€, 20€,50€ oder mehr - jeder Beitrag ist willkommen. Und machen Sie damit das Bürgerbegehren und die Bürgerbeteiligung Viva Viktoria! am Ende nicht nur ideell, sondern auch materiell zu einer "runden Sache".
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