Der Investor zahlt doch!

Stellen wir uns einfach mal vor, wir hätten einen Investor gefunden. Einen Investor, der anstelle des Marktplatzes ein großes Loch graben möchte. Wirklich groß. Die Kosten in Millionenhöhe (so tief soll das werden!) übernimmt er natürlich.

Das ist doch sinnlos, glauben Sie? Aber nein, darum geht's doch gar nicht! Glauben wir den aktuell diskutierten und in der auflagenstärksten Zeitung verbreiteten Kommentaren, dann führen folgende Argumente ans Ziel:

  • Der Marktplatz ist städtisches Grundstück, erwirtschaftet fast kein Geld, wir würden uns dieses Schandflecks also elegant entledigen und damit auch noch das leere Stadtsäckel füllen.
  • Die kulturelle Bedeutung ist zu vernachlässigen, die Qualität des Marktes ist eh immer nur in der Kritik. Und die mühsam installierte Mittagessen-Kultur ist ja keine Kultur.
  • Legal oder legitim - im Loch ist Platz für beides.
  • Auf dem Marktplatz können keine Japaner mehr beklaut werden: Straftatsprophylaxe!
  • Eine Bürgerbeteiligung oder gar eine Bürgerwerkstatt brauchen wir nicht durchzuführen. Bringt ja nix, hat die Vergangenheit doch gezeigt. Außerdem weiß die Stadtverwaltung, was die Bürgerschaft braucht und wonach sie verlangt.
  • Es ist kein Stillstand. Sehr wichtig: kein Stillstand! Sondern die konsequente Umsetzung unseres Konzepts zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt.
  • Der Investor zahlt. Dann muss es ja richtig sein, sonst würde er doch nicht so viel Geld investieren.

Nach der Kuppel auf dem Poppelsdorfer Schloss und dem Einkaufszentrum im Viktoriaviertel können wir also das nächste sinnlose Projekt in Angriff nehmen. Und jetzt fragen Sie nicht, warum wir ein Loch brauchen! Oder welche Chancen und Risiken dieses mit sich bringt! Oder haben sie das beim Einkaufszentrum etwa auch gefragt?

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